Aber was, wenn diese Angst gar nicht du bist? Was, wenn es einfach nur eine übervorsichtige innere Stimme ist, die dich beschützen will - nennen wir sie doch mal Angst-Annika.
Warum es hilft, deiner Angst einen Namen zu geben.
Es mag albern klingen, aber deiner Angst eine Identität zu verpassen, kann ein echter Gamechanger sein. Warum? Weil sie dadurch nicht mehr so übermächtig wirkt. Sie ist dann nicht mehr ein unkontrollierbares Gefühl, das dich beherrscht, sondern eine Figur, mit der du in den Dialog treten kannst.
Angst-Annika zum Beispiel...
Wenn du Annika einen Namen gibst, kannst du sie von dir selbst abgrenzen. Du bist nicht deine Angst - du bist die Heldin im Sattel (oder daneben)!
Kennst du das?
Du stehst am Reitplatz, dein Pferd schnaubt entspannt - aber dein Herz kopft wie verrückt. Ein kleines Zittern in den Knien, ein Kloß im Hals, Gedanken wie "Was, wenn ich falle?" oder "Was, wenn mein Pferd durchgeht?" kreisen in deinem Kopf. Und dann ist sie wieder da: die Angst. Diese Stimme, die flüstert: "Heute lieber nicht. Vielleicht morgen. Oder nächste Woche. Oder... vielleicht einfach nie wieder?"
Theorie - Warum das funktioniert:
Studien zeigen, dass Menschen Ängste besser bewältigen können, wenn sie sie benennen und distanzieren. Dieses Prinzip wird in der Psychologe als "Externalisierigung" bezeichnet.
Statt in der Angst festzustecken, kannst du plötzlich mit ihr verhandeln. Und das bringt uns zum nächsten Punkt...
Wie du mit Angst-Annika ins Gespräch kommst (und sie zum Schweigen bringst)
Hier sind 3 bewährte Strategien, um mit deiner inneren Annika umzugehen:
01
Ignorieren funktioniert bei Angst oft nicht. Sie wird nur lauter. Stattdessen: Hör hin, aber objektiv.
Manchmal hat Annika ja recht - wenn dein Pferd gerade energiegeladen aus der Box springt, ist Vorsicht angebracht. Aber oft macht sie aus einer Mücke einen Elefanten.
02
Angst basiert of auf "Was wäre wenn"-Szenarien. Also kontere mit Realität:
Annika: Mein Pferd wird sicher durchgehen
Du: Mein Pferd war gestern auch brav und ich habe es unter Kontrolle.
Annika: Ich werde bestimmt runterfallen.
Du: Ich habe einen sicheren Sitz und kann mich ausbalancieren.
Je mehr du Annika mit Fakten fütterst, desto weniger hat sie zu sagen.
03
Manchmal hilft es, Annika kleine Siege zu gönne, anstatt sie komplett zu ignorieren. Beispiel: OKAY, Annika, ich verstehe, dass du nervös bist. Lass uns einfach nur 5 Minuten Schritt reiten - dann sehen wir weiter.
Mut kommt in kleinen Schritten - nicht durch Zwang.
Ein häufiger Fehler ist sich zu überfordern. Angst verschwindet nicht durch "Jetzt reiß dich zusammen!" sondern durch konsequentes Training mit machbaren Schritten.
Diese Übung kann Wunder wirken: Schreibe einen Brief an deine Angst-Annika. Sag ihr, was dich nervt, aber auch, was du an ihr schätzt. Vielleicht so:
Liebe Annika, ich weiß, du willst mich beschützen. Aber ehrlich? Manchmal gehst du mir echt auf die Nerven. Ja, Reiten kann gefährlich sein - aber es ist auch wunderschön! Und ich habe Fähigkeiten, die du immer übersiehst. Wie wäre es, wenn du mir stattdessen zuflüsterst: "Du schaffst das."?
Das nimmt der Angst die Schärfe und macht sie zum Verbündeten statt zum Gegner.
Jetzt bist du dran! Setz dich hin und überlege:
Schreib es auf - und teile es wenn du magst! Denn eins ist sicher: Du bist nicht allein.
Angst ist ein Thema mit dem du nicht alleine kämpfen musst. Deshalb habe ich etwas für dich:
Meine "Basics für Heldinnen" - Soforthilfe bei Angst im Sattel.
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